Yin Yoga

Yin Yoga

Was ist Yin Yoga?

  • Yin Yoga ist ein ruhiger, passiver Yoga Stil, der sich in den 80ern von dem in den 70ern vorherrschenden aktiven Vinyasa Yoga Stil abspaltete.
  • Es gibt in allem immer Yin, Yang und Tao, wobei Yin der dunkle Part, Yang der helle Part und Tao die Hülle drumherum ist, die beides in Einklang bringt. Im Hatha Yoga und den damals vorherrschenden Flows dominiert stets das aktive Yang Element, es geht vorrangig um die Stärkung der Muskeln und den ästhetischen Aspekt.

Der Sinn von Yoga sollte aber nicht sein, den Körper zu nutzen, um in die Asana zu gelangen, sondern die Asana, um in den Körper zu gelangen.

  • Es geht hier darum, den Prana/Qi-Fluss in den faszialen Kanälen zu harmonisieren.


Warum macht man Yin Yoga?

  • Im Yin Yoga steht der Entspannungsaspekt im Vordergrund. Es geht hier nicht um Muskelaufbau, sondern darum, durch langes Halten der Dehnung im kalten Gewebe in die tieferen Schichten, das Meridiangewebe zu gelangen.
    Durch den Wechsel zwischen Stimulierung (Stress) und Entspannung der 10 myofaszialen Gruppen soll die Produktion der Hyaluronsäure durch die dort sitzenden Fibroblasten angeregt werden und so den Durchfluss des Qi/Prana in den Meridianen (Energiekanälen) verbessern.
  • Davon verspricht man sich einen besseren Energiefluss, mehr Beweglichkeit (Range of Motion) sowie mehr Ausgeglichenheit.
  • Der Anteil von Yin im Leben soll erhöht werden, damit man mehr zur Ruhe kommen kann und Stille und Frieden erfährt, der ständige Leistungsgedanke soll hier entfallen.


Was macht Yin Yoga so besonders?

  • Bei Yin Yoga erfolgt kein Aufwärmen vor den Asanas. Wenn möglich sollte die Umgebungstemperatur bei 24 Grad Celsius liegen.
  • Jeder kommt in die Stellung in für ihn angemessener Intensität (60-70 %). Eventuell kann man nach ca. 30 Sekunden noch einmal etwas weiter in die Übung gehen, wenn die Spannung der Muskeln nachlässt.
  • Dann werden die Asanas in Stille 3-5 Minuten gehalten, manchmal auch länger. Es kann währenddessen auch Musik gespielt, gesungen, etwas vorgelesen werden etc..
  • Die Dehnungsimpuls soll in das Bindegewebe und in die Gelenke gelangen, nicht in die Muskeln. Besonders in den Gelenken befindet sich die höchste Konzentration an Hyaluronsäure in der Symbialflüssigkeit, die für die Funktionalität unerlässlich ist.
  • Es erfolgt immer auf der einen Seite des Gelenkes die Dehnung, auf der anderen die Kompression. Diese regt auch das Knochengewebe zur Regeneration an (Stressen des Gewebes). Nach der Dehnung erfolgt stets ein ausgiebiger Rebound (Nachklang). Während der Entspannung erneuert sich die Gel-Sol-Balance in den Faszien, man kann den Energiefluss spüren. Der Qi-Fluss kann als Hitze, Kühle, Druck, Kribbeln, Bewegung oder angenehme Bewegungslosigkeit wahrgenommen werden, aber sich auch emotional durch Tränen, Traurigkeit, Trauer, Freude und Erleichterung äußern. Es können Erinnerungen und Einsichten hochkommen oder einfach ein Gefühl der Akzeptanz oder der tiefen inneren Ruhe, Stille und Frieden entstehen.


Philisophie:
– „Akzeptanz ist die Essenz des YIN“
– „TAO, YIN und YANG gibt es immer nur zusammen“
– „Polare Gegensätze sind Kräfte, die sich gegenseitig ergänzen“
– „Idealtypische Philisophie entspricht nicht der Wahrheit“

Text verfasst als Hausarbeit im Rahmen der Yin Yogalehrerausbildung

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